Wer sich für draußen ausrüstet, der steht vor vielen Entscheidungsfragen. Gerade der Außenschicht wird viel abverlangt. Speziell auf Tour im Norden ist vermehrt mit „Feuchtigkeit“ zu rechnen. Hier spielt das Gore-Tex Material seine Stärken aus, ist aber nicht die einzige Lösung!
Anforderungen and die äußere Bekleidungsschicht
[singlepic id=3951 w=250 h=250 float=right]Für uns Outdoorfreunde und naturverbundene Menschen ist die passende Bekleidung unentbehrlich. Die Outdoorbekleidung und das verwendete Material sollten wind- und wasserdichte Eigenschaften aufweisen. Des Weiteren sollte es besondere Anforderungen erfüllen wie z.B. schnell trocknend zu sein und nicht zu laut rascheln.
Bekleidung aus Gore-Tex erfüllt diese Bedingungen für uns Outdoorer weitestgehend und ermöglicht einen komfortablerren Aufenthalt in der freien Natur – unter nahezu allen Witterungsbedingungen. So können wir Naturfreunde das gesamte Jahr -auch bei Reisen in kältere und nasse Regionen- draußen aktiv sein. Die Gore-Tex Outdoorbekleidung hält den Körper auch unter extremen Bedingungen warm und trocken (vorausgesetzt, die Unterschicht und Oberschicht sind angepasst an die Aktivitäten).
Gore-Tex und seine Material Eigenschaften
[singlepic id=3950 w=250 h=250 float=right]Das Material Gore-Tex wird von dem amerikanischen Unternehmen W. L. Gore & Association hergestellt und vertrieben. Mittels einer besonderen Technologie wird die sogenannte „Membran“ aus dem Polymer (einem Kunststoff – Polytetrafluorethylen, auch als Teflon bekannt) hergestellt. Der Chemiker Robert W. Gore erfand dieses wasserdichte und atmungsaktive Material bereits 1969.
Durch die Verbindung dieser Membran mit anderen Materialien werden die gewünschten Eigenschaften und die extrem hohe Belastbarkeit erreicht. In einer dreilagigen Konstruktion wird die Gore-Tex Membran dabei als mittlere Lage zwischen dem Obermaterial und dem Innenfutter der Outdoor-Oberbekleidung verwendet (siehe Zwiebelprinzip).
Warum 100% dichtes Regenzeug nass macht
[singlepic id=3956 w=250 h=250 float=right]Der Fairness halber sei gesagt, dass auch Gore-Tex nass macht. Was, so teures Material und dann macht es doch nass? Nun ja, die High-Tech Membran hält dem Wasser leider nicht ewig stand. Traditionelle und im Preis meist wesentlich günstigere Regenbekleidung (ohne Risse und durchlässige Falten) lässt da keinen Tropfen Wasser von Außen ins Innere (siehe das Beispielphoto vom nassen Zeltstoff).
Aber der Umkehrschluss trifft ebenfalls bei der Nicht-Gore-Tex Regenbekleidung zu. Der Schweiß und die eigenen Körperwärme staut sich darunter und man wird von innen nass. Wer also körperlich aktiv ist, sollte auf die richtige Funktionsbekleidung setzen. High- sowie Low-Tech können es jedoch beide nicht verhindern, dass Regenwasser durch die Hals- und Armöffnungen nach innen eindringen.
Outdoor – Kein Frieren oder Schwitzen mit Gore-Tex
[singlepic id=3949 w=250 h=250 float=right]Gute Bekleidung zu Outdooraktivitäten zeichnet sich durch eine extrem hohe Belastbarkeit aus. Besonders wichtig (zum Wohlfühlen) bei den verschiedensten Bewegungsarten ist, dass die Bekleidung atmungsaktiv ist und den Schweiß abtransportiert. Die feuchte Körperhitze muss sich ihren Weg durch die Bekleidungsschichten bahnen können und effektiv nach außen gelangen. So kann auf der Hautoberfläche kein Wärmestau entstehen und der Körper bleibt wohl temperiert und trocken.
Gerade bei sportlichen Aktivitäten mit einem hohen Bewegungsspektrum muss die Outdoorbekleidung solchen Anforderungen standhalten. Kein Sport macht Freude, wenn man nach kurzer Zeit durchgeschwitzt ist und dadurch zu frieren beginnt.
Viele Hersteller bieten Gore-Tex Produkte
[singlepic id=3952 w=250 h=250 float=right]Eine große Anzahl Markenhersteller, wie zum Beispiel Rukka, Bergans, Haglöfs, Hein Gericke, Timberland und viele mehr bieten modische und funktionelle Bekleidung mit der atmungsaktiven und witterungsbeständigen Membran an. Es gibt auch für den Freizeit- und Businessbereich viele Produkte, die auf den ersten Blick nicht als Outdoorprodukte zu erkennen sind.
„Stadtmenschen“ bekommen Gore-Tex Produkte in den soganannten Lifestyle- und Businesslinies. Somit können zum Beispiel auch sehr elegant wirkende Business-Schuhe im Büro getragen werden, ohne auf die atmungsaktiven und wetterschützenden Eigenschaften der Shell verzichten zu müssen. Die Auswahl an Herstellern und Vertreibern ist groß. Schaut auch um und findet das für euch passende Teil.
Ist Gore-Tex die einzige Membran?
[singlepic id=3953 w=250 h=250 float=right]Nein! Andere Hersteller haben sich dem Thema ebenfalls gewidmet. Die Unterschiede sind teilweise gewaltig. Andererseits habe ich schon Motorradklamotten mit Nicht-Gore-Tex gehabt, die Ihren Job auch „sehr gut“ verrichtet hatten. Jeder muss schauen, wie viel Geld ihm wie viel Funktion ihm/ihr wert ist.
Wie schon beschrieben, ist keine der Membranen 100% wasserdicht. Wer keine schweißtreibenden Aktivitäten plant, der kann auch in wesentlich günstigerer Mikrofaser Bekleidung unterwegs sein. Auch Baumwolle und Wolle besitzen gute Produkteigenschaften für den jeweiligen Einsatzzweck. Der Mix macht es und der sollte an die jeweilige Aktion angepasst sein.
Fazit
[singlepic id=3948 w=250 h=250 float=right]Die Wahl der richtigen Bekleidungschichten ist grundentscheidend. Eine Gore-Tex Außenschicht bietet viele Vorteile, kostet aber auch Geld. Ich selbst bin begeistert von den Materialeigenschaften, benutze aber auch Membranen von günstigeren Anbietern.
Sicherlich nehmen die Funktionen zu, je teurer das Material wird. Ob die Balance von Wert und Funktion immer stimmt, mag ich bezweifeln. Wer hingegen öfter draußen unterwegs ist, der schätzt funktionales und robustes Material, oder?
Und ihr? Habt ihr Erfahrungen oder Meinungen zur edlen Gore-Tex-Membran?
Guter Artikel. Habe mich auch langsam zu Goretex hingetastet. Eigentlich war es eine andere Membran, die mich überzeugt hat, mehr auf Membranen zu achten und dann wollte ich die angeblich beste – Goretex eben. Trotz Hitze nicht im Anzug zu kleben, ist toll. Und nach starkem Regen immer noch Trocken zu sein – bis auf die Öffnungen – überzeugt auch. Ich frag mich aber trotzdem, wieviele Stunden so ein Goretex Anzug starkem Regen Stand halten würde? Ich hatte bisher nur ca. 2h Sintflut am Stück.
Moin Andreas :-)
Freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Auf deiner Website habe ich gesehen, dass du auch in Norwegen unterwegs warst – herrlich! Wie haben die die Kurven, das Wetter und der nicht immer überzeugende Straßenbelag gefallen?
Mit der Gore-Tex und den 2 Stunden kann ich dir fast Recht geben. Ewig hält die Membran nicht, soviel steht mal fest. Das kann das Material aber auch nicht leisten. Wenn dann noch der Fahrtwind hinzukommt, drückt das Nass irgendwann durch die Membran hindurch.
Wenn die Sintflut kommt, ziehe ich mir die Regenkombi drüber. Nicht nur um die Gore-Text zu unterstützen, sondern auch um abends auf Tour nock halbwegs trockene Klamotten zu besitzen. Nasse Motorrad-Klamotten im Zelt sind nicht wirklich der Hit.
Je mehr du für die Membran ausgibst, desto mehr Qualität bekommst du in der Regel auch. Haben andere Leser ähnliche Erfahrungen gesammelt?
LG S
Ich meinte nach 2h Extremregen war mein Anzug innen noch trocken. Mich würde die Grenze interessieren.
Ich war nur kurz in Norwegen. Die Strassen waren mir viel zu gut, ich hätte mir da mehr Offroad gewünscht. Mir war der Urlaub irgendwie zu teuer im Vergleich zu unseren Alpen, die auch schön sind. Aber die Einsamkeit ist schön. Eigentlich kaum Biker.
Ha – ich komme nach Hause und es lacht mir genau der Schriftzug von oben entgegen „Membrane Ventilation System“ – Meine Winterhose. Polo läst grüßen. Kein Goretex, aber eben schon so gut, dass es mich von der Membran an sich überzeugt hat.
Hallöchen,
ich habe in meinem Leben schon wirklich viele unterschiedliche Membrane getestet um letztendlich zum Schluss zu kommen das GoreTex in der Tat am besten funktioniert. Der Grund waren immer Preisentscheidungen. Leider ist GoreTex eben auch mit Abstand die teuerste Membran. In so fern möchte ich mich deiner Meinung anschließen. Es gibt andere, die tun auch irgendwie ihren Dienst aber eben nur irgendwie. Wer also aufs Geld schauen will oder muß bekommt natürlich auch Produkte mit denen man klar kommt. Für mich persönlich gibts jetzt nur noch GoreTex.
@Andreas:
Vor einiger Zeit als ich noch irgendeine Günstigmembran in meiner Motorradjacke/Hose hatte habe ich das gemacht wie Sascha. Kam der Regen wurde so ein „Taucheranzug“ drübergezogen. Mitte diesen Jahres habe ich tatsächlich die irre Anschaffung eines Companero Anzuges gewagt da mein altes Zeug nun doch erhebliche Zeit auf dem Buckel hatte. In meinem letzten Motorradurlaub (09/13) war ich damit unterwegs und habe den Taucheranzug demonstrativ zu Hause gelassen. Dann hatte ich auf der Rückfahrt von Italien über die Alpen die Testbedingung die du hier ansprichst. 8 Stunden Reisezeit, knapp 400km und diverse absolvierte Alpenpässe bei knapp über 0°C. Das alles bei Starkregen von Start bis Ziel. Und siehe da, der Anzug hat alles bestens abgehalten. Genauso wie es Touratech verspricht. AAAAlso so ein GoreTex Anzug der kann das! Sicherlich auch wenn es kein Companero ist. Allerdings hatte ich auch noch eine sehr leichte Windjacke unter der Motorradjacke die ganz bescheiden Wasser abhält. Hat den Vorteil das diese dann auch das Wasser was über den Kragen eindringt noch vom Körper fern hält und im Zelt ruckzuck trocknet.