Endlich ist Ostern und dank der Feiertage mit Sonnengarantie verspricht die Ostertour 2011 ein toller Spaß zu werden. Als „Norweger“ mache ich diesmal Urlaub in Deutschland :-) Eine schöne ausgedehnte Tour über Dänemark und an der schwedischen Küste zurück, sollen den guten alten Boxter und mich zusammen schweißen. Na dann mal los!

Die 7 Tage Ostertour beginnt

[singlepic id=1904 w=250 h=250 float=right]Vorab buchten Oscar, Bjørn und ich die Nachtfähre von Oslo (Norwegen) nach Hirtshals (Dänemark), um schon nach der Arbeit am Dienstag loszukommen. So treffen wir uns um 18.00 Uhr am Stena-Line Terminal am Osloer Hafen, checken ein und quatschen natürlich über unsere Bikes und das Endurofahren.

Nach der Entladung der Fähre fahren wir als erste mit unseren gut bepackten BMW GS an Bord. Eine GS 1200, eine GS 1150 und eine GS 100 werden seeklar verzurrt und wir drei machen uns auf in die Kabine zum Umziehen. Die Überfahrt vertreiben wir uns mit teurem Bier an der Bar und einem leckerem Essen im Bordrestaurant. Die Garmin GPS Geräte werden abgeglichen und Routen mit Waypoints runtergeladen. Ab in die Koje und „get ready for tomorrow“

Hamburg Shopping und die ersten 750km

[singlepic id=1930 w=250 h=250 float=right]Um 8 Uhr rollen wir von Board und halten Kurs Süd. Nach einem Zwischenstopp in Dänemark machen wir halt in Flensburg und springen gleich mal in den Hein Gericke Shop an der Grenze rein. Einige Kleinteile werden gekauft und einen Snack später geht es weiter nach Hamburg. Dort am Touratech Nord Shop angekommen, werden die vorbestellten Teile bestaunt. Es ist wie Weihnachten! Björn und ich haben das komplette ZEGA Pro Koffersystem bestellt und wir starten vor Ort mit der Montage. Wir bekommen alles an die Bikes und haben eine Menge Spaß mit dem netten TT Team!

Hier trennen sich die Wege von Björn, Oscar und mir vorerst. Die Beiden wollen weiter nach Holland zum GS-Meeting und ich werde die nächsten Tage in meiner alten Heimat verbringen. Vorerst geht die Shopping Tour jedoch weiter. Bei Polo Hamburg bekomme ich die lang ersehnten und wohl ausgesuchten Enduro Touringstiefel Trans Open GTX von Daytona. Als Abschluss geht es noch zu Globetrotter Hamburg um den neuen Ajungilak Alpine 3-Season Schlafsack mit der Therm-a-Rest FL NeoAir Matter probezuliegen und dann auch für mich und meine Liebste zu besorgen. Damit wäre die Ausrüstung für die Saison 2011 (fast) zusammen :-)

Nachdem ich noch essen und tanken war, geht es zurück über die A7 an die Flensburger Förde. Ein langer und teurer Tag geht zu Ende, aber ich schlafe gut und glücklich auf dem Campingplatz im neuen Schlafsack ein. Die 750 Tageskilometer auf der guten alten BMW R100GS gingen viel besser, als ich es erwartet hatte. Tolles Bike!

Fahren, fahren, fahren im Angler Hinterland

[singlepic id=1911 w=250 h=250 float=left]Am nächsten Morgen hole ich meinen Sohnemann ab und wir zwei verbringen die kommen Tage mit Motorrad fahren, Camping und grillen – einfach herrlich! Glücklicherweise hat das Bockfahrer Forum eine gemeinsame Ausfahrt angesetzt, und ich darf als ehemaliges Mitglied auch mit. So ballern Leo und ich mit 70 anderen Bikes von Flensburg nach Eckernförde und genießen das Fahren im großen Motorradverband :-)

Das Wetter ist wirklich ein Traum. Mit Sonne satt und warmen Temperaturen zeigt sich der April von seiner besten Seite. Dann ist es leider soweit und ich muss mich von Familie und der alten Heimat wieder trennen. Bevor es wieder nach Norden geht, muss ich noch auf einen kleinen Abstecher nach Kiel zum Shoppen bei Polo und Louis. Vieles ist in Deutschland einfach günstiger als in Norwegen ;-)

Dänemarks Westküste – Dünen, Strände und die Nordsee

[singlepic id=1915 w=250 h=250 float=right]Nach dem Kiel Besuch bleibt nicht mehr viel vom Tag über und ich steure Rømø als heutigen Nachtplatz an. Auf dem Campingplatz findet sich ein lauschiges Pätzchen für ca. 10,- EUR, das nenne ich einen fairen Preis :-) Das Zelt steht in Windeseile und dann brutzelt es auch schon auf dem Optimus Nova+ Kocher. Mit Musik und Kartenlesen vertreibe ich mir den Abend. Erstaunlicher Weise ist um 21.00 schon vollkommene Ruhe um mich herum. Wird wohl an den noch frischen Nachttemperaturen von ca. 2°C liegen, denke ich.

Ach Rømø, ich liebe deine Strände! Mit voll bepackter Enduro geht es an den Strand. Ich fahre die ganze Länge von Süden nach Norden am Beach ab. Das Gesamtgewicht von über 300kg lässt sich gut, aber herausfordernd kontrollieren. Ich schaffe es sogar das Hinterrad zu tief einzugraben und muss die Fuhre händisch wieder ausgraben. Eine schweißtreibende Angelegenheit, sage ich euch. Aber es macht eine riesen Spaß am Strand hier herumzudüsen. Ein paar Fotos später verlasse ich Rømø und fahre in Richtung Nord an der Dänischen Westküste, jedoch nicht ohne einen „technischen Schaden“.

[singlepic id=1922 w=250 h=250 float=left]Sobald die Geschwindigkeit über 70/80 km/h geht, kommt eine ungewohnte und unnormale Unwucht in das Fahrwerk. Das war vorher nicht so und ich fahre rechts ran um zu inspizieren. Der „Schaden“ ist schnell gefunden und im wahrsten Sinne des Wortes bereinigt. Der Sand meiner „Ich buddel mein Hinterrad ein“ Aktion klebt fest auf der inneren Hinterradfelge. Die armen 15g Ausgleichsgewichte haben ca. 200g festen Sand oben drauf bekommen. Die Unwucht war deutlich zu spüren. Problem behoben und weiter geht es!

An Esbjerg und Blåvand vorbei geht es durch das militärische Übungsgebiet. Die Küstenstraße führt mich weiter über den Ringkøbing Fjord und Nissum Bredning in Richtung Nord. Heute heißt es tanken, fahren und die Welt genießen. An den Häfen, die ich durchfahre, sind die Heringsangler schon kräftig am fischen. Zu Dutzenden stehen sie in Hvide Sande am Ufer und ziehen die schimmernden Kerle aus dem Wasser. Die Freiheit und Sonne dieses Tages tut mir so richtig gut. Einfach nur Fahren und den Kopf frei bekommen – danke lieber Wettergott!

Nach einem Snack in Hanstholm geht es nicht mehr nach Norden, sonder jetzt nach Osten weiter. Von der West- zur Ostküste folge ich dem Verlauf des Limfjordes und finde mein heutiges Nachtcamp in Asaa an der Ostsee. Der lokale Supermarkt hat Dänemark typisch auch am Sonntag geöffnet und ich decke mich mit Proviant für Abendbrot und Frühstück ein. Der Campingplatz Besitzer und ich quatschen über Norwegen und das Reisen, bis er mir dann einen „Spezialplatz“ am kleinen Campingplatzsee zuweißt. In herrlicher Atmosphäre mit eigener Bank und Tisch setzen sich dann langsam die Erfahrungen und Eindrücke der letzten Tage. Morgen früh soll ich Björn an der Fähre nach Schweden treffen, dann sind die „einsamen Tage“ wieder vorbei.

Schwedens Schären und lecker Krabbenbrote

[singlepic id=1927 w=250 h=250 float=right]Gestern Morgen gab es von meinen Platznachbarn ein Oster-Schokoladenei und heute gibt es bei mir Osterrührei aus der Pfanne. Frisch gestärkt und an der wärmenden Sonne aufgetankt mache ich mich auf zur Fähre nach Frederikshavn. Björn ist schon da und wir rollen 30 Minuten später auf die Fähre. Die Überfahrt nach Göteborg sitzen wir auf dem Achterdeck in der Sonne und planen die Route für den Rest des Tages.

In Schweden fahren wir kurz über die Autobahn um hinter Göteborg auf die Landstraßen zu wechseln. Es sind viele Biker unterwegs und wir kommen aus dem Grüßen nicht mehr raus. Herrliche Kurvenstraßen bringen uns entlang an Schären immer weiter nach Norden. Den Nachmittags Snack möchte Björn in Smögen zu sich nehmen und so genießen wir leckere Riesen-Seafood-Brote am Hafen dieser schnuckeligen Stadt.

Hier trennen sich unsere Wege, denn ich muss weiter in Richtung Oslo und Björn bleibt in Schweden. Wir ziehen uns eine weitere Schicht Klamotten an, denn hier wir es jetzt spürbar kälter and die Tage zuvor. Wir sind zurück im hohen Norden! Meine letzten 300km bis nach Hause liegt nicht mehr viel an. Anfangs fahre ich noch über kurvige Hinterlandsstraßen, aber dann geht es auf dicke gerade Europastraße weiter. Müde, kaputt und um viele tolle Erlebnisse reicher komme ich zu hause an. Jetzt was warmes zu Essen und dann wieder „umschalten“ von der Tourdynamik auf den Alltagsrhythmus.

Fazit

[singlepic id=1916 w=250 h=250 float=left]Die BMW R100GS PD hält, was sie verspricht. Ein zuverlässiger „Tanker“ für dick und dünn. Der neue Schlafsack und die Koffer gefallen ebenfalls sehr gut und werden dieses Jahr hoffentlich noch oft zum Einsatz kommen. Die erste größere Tour unter Navigation des Garmin 62s war ebenfalls ein voller Erfolg. Mit der Europakarte und einer genügend schnellen Darstellung fühle ich mich wohl und finde auch schnell auf kleine Wege am Rande.

Die Dänische Nordseeküste ist immer wieder schön. Das Gefühl auf den Stränden und in den Dünen ist einmalig. Dank der vielen und warmen Sonne fühlte sich die Ostertour eher wie eine Frühsommer Tour an. So soll es sein!

Photos von der Tour

Ein schönes langes Osterwochenende auf dem Motorrad.
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