Es ist schon etwas her, aber ich kann mir bis heute keinen Reim auf das Problem machen. 2009 bin ich probeweise auf den Heidenau K60 Reifen um gestiegen. Ganze zwei Mal gab es Liegenbleiber mit Plattfüßen. Nachdem die letzte Montage dann „mit Liebe“ unternommen wurde, sollte alles gut sein. Pustekuchen! Die Fahrt ging zwar ohne weitere Löcher in den Schläuchen weiter, aber beim Rückwechsel auf den TKC 80 lag der Schlauch erneut in Falten.
Der Heidenau auf meiner 800er – frisch zugelassen und montiert
[singlepic id=2777 w=250 h=250 float=right]Die ersten Wochen nach dem 20.000er Service inklusive Reifenwechsel liefen auch ganz gut auf dem Heidenau K60. Im Vergleich zu andere Reifen fährt sich der K60 härter. Das hört man und fühlt man. Vorteil ist, dass sich das Profil nicht so schnell abfährt. Der Nachteil liegt in einer geringeren Kurvenhaftung. Zumindest kann ich das von meinen Fahreindrücken wiedergeben, bei denen das harte Gummi wesentlich schneller rutscht als z.B. beim TKC 80.
Lustig war es auch in der BMW Werkstatt. Dort sagte man mir noch „der ist gar nicht von BMW zugelassen“. „Stimmt“ sage ich, aber die Reifenfreigabe könnt ihr euch bei Heidenau auf der Website runterladen :-) War ich wohl der Erste mit dem Teil!
Mit Plattfuß von der Fähre – Norwegen Nachts um 01.00 Uhr
[singlepic id=2773 w=250 h=250 float=right]So, kommen wir mal zu meinem persönlichen Problemfall mit dem deutschen Enduroreifen. Die April-Fahrt nach Norwegen fing recht gut an. Wo man mit dem TKC 80 aus Gründen der Reifenschonung nur max. 110-120 km/h fahren sollte, kann mit dem Heidenau problemlos auf 130-150km/h aufgedreht werden. Nicht das das in Dänemark voll erlaubt wäre, aber ein schneller Überholvorgang und anschließende 135 km/h sollten doch drin sein, oder?
Als ich nach Mitternacht in Norwegen von Board rolle, kommt mir das schon so komisch vor. Bei Zoll halte ich und checke das Hinterrad. Ergebnis: Plattfuß :-( So ein Mist. Ich habe nicht mal Pumpe, Flickzeug oder Reifenpilot mit dabei. Die Zoll-Beamten lassen mich netterweise deren Druckschlauch verwenden und ich fahre mit nachpumpen an jeder Tankstelle Stückchenweise weiter nach Oslo. Urlaubsspaß ist etwas ganz anderes für mich (und ja, ich war sauer).
Was war das Problem?
[singlepic id=2774 w=250 h=250 float=right]Wie Eingangs beschrieben: So ganz sicher bin ich mir nicht. BMW Oslo hat mir das Hinterrad mit einem neuen Schlauch aufgezogen. Dabei fiel auf, dass der alte Schlauch total eingeklemmt und in Falten im Mantel lag. Man fragte, welcher Amateur dann das montiert hätte (es war die andere BMW Werkstatt – hihihi). Von da an ging alles gut bis ich wieder in Deutschland war. Dort hatte ich Plattfuß im Vorderrad.
Wieder fuhr ich zu meiner BMW Werkstatt und ließ beide Schläuche wechsel. Wir achteten darauf die von BMW empfohlenen Schlauchgrößen zu verwenden und die Montage mit allen Pudern und Fetten zu verwenden, die Sinn machten. Von da an blieben die platten Reifen aus und ich hatte frei Fahrt auf dem harten Schottergummi von Heidenau.
Als es zum Reifenwechsel kam, zeigte sich erneut ein Schlauch mit Falten. Genau diese Falten waren es immer, die bei LANGFAHRTEN (ich glaube zumindest diese Auffälligkeit bemerkt zu haben) ein Löchlein gekamen und die Luft dann innerhalt von 2-8 Stunden abgelassen hat.
Fazit
[singlepic id=2772 w=250 h=250 float=right]Da es gleich zwei Werkstätten geschafft hatten, die Schläuche mit etlichen Falten in den Mantel zu legen, schließe ich einen grundsätzlichen Montagefehler mal aus. Es fiel auf, dass die Löcher meist nach ausgedehnten Langstreckenfahrten auftraten. Bei 300 – 500km am Stück wurden die Materialien wohl zu warm und löchrig. Die vielen 10 – 100km Fahrten hinterließen zumindest keine Löcher.
Der Logik nach müsste doch ein anderer Schlauch rein, ein kleinerer, oder? Wie schon gesagt, ich hatte den „Standard“ Schlauch in der Standard Größe drin. Es wurde sogar mal eine andere Marke eingebaut. Herstellerfehler am Schlauch oder Produktion-„Nieten“ schließen für mich somit aus. Auch fragen in Foren gab keine Hilfe. Mein Kontakt mit Heidenau (Mailverkehr) brauchte ebenfalls keine Erkenntnisse.
Haben andere von euch das auch erlebt?
(mit dem neuen Heidenau K60 Scout bin ich dann im Sommer 2011 auf der BMW R100GS ans Nordkap gefahren – mal wieder mit Problemchen am Reifen …)
Nachtrag 2012
Es scheint so zu sein, dass der K60 (ohne Scout) nicht mehr auf der Heidenau Website zu finden ist. Vielleicht wurde der aufgrund der Problemchen aus dem Programm genommen? Hier der Link zur alten Reifenfreigabe von 2009, falls ihr noch einen alten K60 irgendwo habt oder findet: Heidenau K60 – BMW F800GS Freigabe von 2009
Nach Anfrage bei Heidenau bekam ich am 24.02.2012 folgende Antwort: „Der K60 wurde bis ca. 2010 gebaut ( 150/70-17 ). Danach erfolgte ein genereller Wechsel aufgrund der Mischungsänderung auf K 60 Scout. Inzwischen wird der Hinterreifen nur in der Variante K 60 Scout gebaut, den Vorderreifen gibt es aber auch noch in der vorherigen K60 Version ( ohne M+S Kennung). Die Freigabe aktuell ist auf die Version K60 Scout herausgegeben und damit ein Wechsel eingeleitet.“
[singlepic id=2776 w=600 h=800 float=none]
Hallo Sascha,
ja, wir – meine Frau Ela und ich – hatten mit drei Motorrädern (XT 660 Z, XT 660 R und Africa Twin) drei Platten.
Wir hatten Schläuche von Heidenau und france equipment.
Es waren die K 60 und die K 60 Scout, wo wir die Platten hatten.
Und jedes mal war ein dickes Loch im Schlauch ohne äußere Einwirkung.
Wir hatten bis heute den Mechaniker im Verdacht (er hat alle unsere Heidenau-Reifen draufgezogen), aber die Zweifel, ob es seine Fehler waren, sind nie weg gewesen.
Also: Du bist nicht allein!!
ciao
Eggi
http://www.endurowandern.npage.de
Moin Eggi!
Schön mal wieder etwas von dir/euch zu lesen :-)
Habe auch mit Begeisterung auf eurer Seite herumgestöbert und mir den Schweden Bericht mit den tollen Bildern angeschaut!
Beruhigt mich ja ungemein, dass ich nicht der einzige Depp mit dem Problem zu sein scheine. Vielleicht war mein damaliges Problem einfach noch zu neu ;-)
Den K60 Scout als schlauchlose Variante konnte ich schließlich problemfrei aufs Profil runterfahren. Naja, abwarten und schauen …
Da schau her, da samma wieder alle beisammen, Egi und Ela sind auch hier…! ;-)
Ich hab bisher mehrere Sätze K60 gefahren, sowohl auf der F800GS als auch auf der 990 Adv. Keine Probleme! Auf der GS wars noch der alte K60, also ohne Scout. Auf der 990iger ist der jetzt wohl „mit“ Scout. Keine Probleme! Voriges Jahr 5.800 durch ganz Skandinavien (Stockholm > Helsinki/Finnland, Grense Jakobselv/Norwegen und durch Norwegen wieder heim) aber Gott sei Dank keine Plattfüsse!
Jetzt ist wieder ein nagelneuer K60 drauf und ich freu mich schon auf die Saison 2012. Der vorige hinten hielt übrigens 14.000km – wohlgemerkt auf nem Motorrad > 100PS!
nun, ich hatte diese Diskussionen, vor meiner Reise, nie verstanden… Schlauch oder Schlauchlos.. was sollte man nehmen.. Ich hatte ja nun gar keine Ahnung. Darauf beschloss ich so zu fahren wie mein Moped nun mal ausgerüstet war. Schlauchlos. und damit Punkt. ich bin mit den hedenau , mit einem Satz reifen bis nach Amaty gefahren, dort erneuerte ich den Satz, obwohl ich noch weiter gekommen wäre . zu diesem Zeitpunkt hatten die Heidenau 16200 Km drauf und bestimmt noch genug Profil für weitere 3000. Und nun möchte ich erwähnen. Ich hatte nie ! einen Platten. Auf der ganzen Reise nicht einen. ( Ersatzschäuche für den Notfall hatte ich dabei… aber nie gebraucht. Vielleicht sind die Heidenau gar nicht für Schläuche geeignet ? kann so etwas sein ? Mal ne Frage von einem Laien! Grüße Thomas http://www.richtungchina.de
Servus miteinander ,
stoße aus aktuellem Anlaß auf Deine Seite und ergänze meine aktuellen Erfahrungen mit
a) K60 mit Schläuchen auf F650 GS Dakar : Bisher 8000 km , on und offroad, keine Probleme
b) K60 Scout schlauchlos auf BMW 1150 GS
– Vorderreifen auf derber Schotterpiste in ukrainischen Karpaten bei ca. 4500 km platt ( aber wegen sehr steifer Flanke lange fahrbar,
-Hinterreifen mit ca, 8000 km ( davon viel offroad / Schotterbetrieb Rumänien / Transnistrien / Moldawien und Ukraine) von Stahldorn durchbohrt, mit Reifenspray problemlos repariert und bei insgesamt 14000 km mit beginnenden Längsrissen auf der Lauffläche ohne weitere Probleme gewechselt
– Vorderreifen nach harter Bordsteinquerung bei 140000 km ( Felge ohne Schaden) mit Luftverlust bis zum Platten ohne erkennbares Leck und Luftverlust von 0,4 bar 7h
Nachfrage Heidenau BMW Garmisch 2012 sinngemäß : Hohe Toleranz der BMW-Referenzfelge als mögliche Ursache.
Wären diese anhaltenden Plattenprobleme nicht , wäre der Scout ein echte Alternative für Longdistance mit Offroad-Anteil ( zumal er sich im rumänschen Schlamm auf der schweren 1150 er ordentlich geschlagen hat. Grip trocken wie nass sehr ordentlich , der abgefahrene Scout wird sehr laut und stollentypisch unwuchtig , aber nicht mehr als andere Stollenreifen.
Meine letzten Conti TKC 80 habe ich auf Tour ( mit wenig Hahnaufreisen, wie auf langen Touren üblich ) bei jeweils 20.000 km zwar deutlich eckig, aber ohne Luftprobleme bewegt.
Hoffe die Diskussion etwa bereichert zu haben .
Good Road all ye fellows – keep the rubberside down :-)
BABA
http://www.ride-of.change.2008.de
Moin Moin, ist zwar etwas älter, ich kann aber dickere Schläuche empfehlen. StVO nicht erlaubt aber wer kontrollierts ;)
Nur bei eigenmontage hab ichcsuch kaputt gemacht, die sind wirklich sehr dick :(
Gruß Jens