Marokko, das faszinierendste Land Nordafrikas, geprägt vom ewigen Ozean, von Wüsten und erfrischenden, grünen Oasen, von mächtigen Gebirgszügen und beeindruckenden Städten. Irgendwann will ich dort auch noch einmal mit meiner F800GS zum Adventure hin. So richtig Fernweh bekam ich jetzt erst, als mir Volker die Bilder und den Berichte der Marokko Tour vom März 2010 zeigte. Ich könnte gleich los, schaut doch selbst!
Reisebericht einer Marokkotour
6. März 2010 – 20. März 2010 Von der Partie mit dabei waren Tore Ronning aus Norwegen, Philip Green aus Australien, Glen Hoegh aus den USA, aus Deutschland Michael Tansinna, Dietmar Matthes, Thomas Tillman, Hans Seitz sowie Jürgen und Nadine Onasch. Das Hispania Tours Team setzte sich aus dem Roadleader Johannes Suppan und dem Supportbus Team Andreas und Eva zusammen.
Ausgangspunkt der vierzehntägigen Reise war das südspanische La Herradura, in dem sich das Hauptquartier von Hispania Tours be!ndet und welches über den Zielflughafen Málaga recht einfach zu erreichen ist. Nach Anreise und Transfer vom Flughafen ins Hotel kam sich die Gruppe bald beim gemütlichen Abendessen ein wenig Näher, die letzten Details wurden bei einem Gläschen spanischen Rotweins besprochen und der Abreisezeitpunkt am nächsten Vormittag fixiert.
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1. Reisetag: La Herradura – Algeciras (ca. 300km)
Nach Entgegennahme der durchwegs einwandfrei gewarteten BMWs und dem Einpacken des Gepäcks in den Begleitbus, in dem auch ein Ersatzmotorrad für den Fall der Fälle mit dabei war, ging es los, durch das sonnige Andalusien, welches sich an diesem Tag durch dichten Nieselregen von seiner untypischsten Seite zeigte. Richtung Westen nach Málaga und dann hinein in die Sierras vor Ronda wurde der erste Tage zu einer Sonderprüfung für die Regenkleidung. Auch nach dem wärmenden Mittagessen in Ronda und dessen kurzer Besichtigung, bestand kein Ausblick auf Besserung der (Regen)verhältnisse. Die kurvenreichen Strassen nach Gibraltar hinunter wurden trotz Nebel und Feuchtigkeit einwandfrei gemeistert und am Ende des ersten Tages hatte sich die Gruppe doch einigermaßen eingespielt und erreichte abends die Hotelbar auf das gemeinsame Zielbier im Hafen von Algeciras.
2.Reisetag: Algeciras – Chefchaouen (ca. 220km)
[singlepic id=968 w=320 h=240 float=right]Beim ersten Blick aus dem Fenster in die Bucht von Algeciras war klar, auch an dem Tag, an dem man Afrika erreichte, werde das Wetter kein wenig besser werden. Das am Kaminfeuer getrocknete Regengewand kam anfänglich nur kurz zum Einsatz, da man die Distanz vom Hotel auf die Fähre in 5 Minuten Fahrtzeit zurücklegt und die darauf folgende Überfahrt zur spanischen Enklave Ceuta dann doch besser bei warmem Kaffee unter Deck genossen wurde. 45 Minuten später war die Meerenge von Gibraltar überquert und die GS-en rollten endlich auf dem schwarzen Kontinent an Land und über die Grenze hinein nach Marokko. Die Exotik des Landes lies nicht lange auf sich warten, denn bald ging es durch die beeindruckenden Landschaften des Rif-Gebirges: An Flüssen und Schluchten entlang erreichte man Dank des nicht enden wollenden Regens die ersten richtigen Wasserdurchfahrten, weiter gings über Berge und durch Dörfer, bei denen man glaubte, es hätte hier seit hunderten von Jahren keine Veränderung mehr stattgefunden, bis das Tagesziel Chefchaouen erreichten wurde.
Vor dem Abendessen blieb noch Zeit durch den malerischen Ort zu wandern und die Medina Chefchauens mit ihren engen, blauen Gassen und den Läden, die Teppiche, Lampen, Schmuck und viele andere Geheimnisse feilbieten, zu erforschen. Das Aroma der orientalischen Luft, die aus Gewürzbottichen, Restaurants und Teestuben stieg, war auch trotz Abendregens unverkennbar. An dem ersten marokkanischen Abend saß die Gruppe glücklich und hungrig in der Casa Hasan – einem der besseren Restaurants der Stadt. In Marokko ist man entweder Tajine, oder Couscous. An unserem Abend gab es die landestypische Suppe Harira, eine ordentlich scharfe Tomatensuppe mit Nudeln, Fleisch und Gemüse und danach Tajine. Da die Reise vorzüglich organisiert war, musste nicht auf Wein verzichtet werden, den es in den wenigsten marokkanischen Lokalen zu bestellen gab – denn unser Wein fuhr kistenweise im Tourbus aus Spanien mit.
3. Reisetag: Chefchaouen – Meknes (ca. 180km)
[singlepic id=960 w=320 h=240 float=right]Auch an diesem, unserem dritten Tourtag war es morgendlichs etwas feucht, es sollte allerdings der letzte Regentag auf dieser Reise werden. Nachdem wir Chefchaouen hinter uns gelassen haben und Richtung Süden landeinwärts fuhren, gelangten wir an einen aufgelassenen, spanischfranzösischen Grenzposten, der an die zwei Kolonialmächte erinnert, die Marokko einst dominierten. Von dort an begann das fahrerische Highlight des Tages, eine kurvenreiche Strecke durch die Hochebenen des südlichen Rif-Gebirges. Teilweise musste kurzer Hand die Strecke gewechselt werden, da einige Strassen durch die Unwetter der letzten Tage unbefahrbar wurden. Wir erreichten Meknes jedoch noch rechtzeitig, um eine Kutschenrundfahrt durch die Stadt zu machen. Dabei erfuhren wir interessante Details aus der glorreichen Vergangenheit dieser prächtigen Königsstadt und Ihrer Sultane. Unsere Unterkunft und das Abendessen gab es in einem 1001-Nacht-Riad in Meknes, dass wir durch verwinkelte Wege innerhalb der alten Königstadt erreichten, durch die man wohl alleine nicht wieder herausgefunden hätten. Ein weiterer wunderschöner Tag ging zu Ende. Am folgenden Tag erwartete uns eine fast 450 Kilometer lange Fahrt und Tagwache um 06:30 !
4. Reisetag: Meknes – Marrakesch (ca. 450 km)
Mit der warmen Morgensonne im Gesicht gings zeitig los, hinein nach Zentralmarokko, den mittleren Atlas entlang, über Azrou, Kenifra nach Beni Mellal und Marrakesch. Die überschwemmten Gebiete der vergangenen Tage hinter uns lassend, war dieser Tag motorradfahrerrisch ein Traum. Ständig wechselnde und einzigartig schöne Landschaften verbunden mit schnellen, kurvenreichen Strecken auf denen zeitweise stundenlang kein Verkehr vorhanden war. Natur pur ! Unendliches Fahrvergnügen ! Abends erreichten wir erschöpft aber glücklich unser 5 ***** Hotel in Marrakesch.
5. Reisetag: Marrakesch
Je nach Vorliebe konnte heute jeder die Stadt erkunden und von dem geschäftigen Bazar, mit seinen Teppich-, Leder-, Schmuck- und Tuchläden zum Platz der Geköpften, dem Djemaa el Fna, im Zentrum Marrakeschs hin und retour bummeln. Dort strömte aus dutzenden Essensständen der Geruch orientalischer Speisen über den Hauptplatz von Marrakesch, der sich am späten Nachmittag, als sich die Sonne
zwischen den Minaretten senkte, mit Geschichtenerzählern, Einheimischen, Schlangenbeschwörern, Bettlern und Touristen füllte.
6. Reisetag: Marrakesch – Ouarzazate (ca. 200 km)
[singlepic id=965 w=320 h=240 float=right]Eine der Königsetappen dieser Marokkotour war sicherlich die Überquerung des Hohen Atlas von Marrakesch aus. Die Atlaskette liegt zum Greifen nahe an Marrakesch und bereits beim Verlassen der Stadt am Morgen, konnten wir problemlos die schneebedeckten Gipfel des Gebirges erkennen. Die Passstrasse ist sehr gut erhalten und kann bis auf ihren höchsten Punkt hinauf auf 2260 Meter in zwei Stunden bewältigt werden. Wer sich natürlich der wilden Schönheit der Berge hingibt braucht länger. Nach der Passhöhe verließen wir die Hauptstrasse und fuhren eine Piste entlang in ein verstecktes Hochtal hinein, an dessen Ende, unerwartet, eine mittelalterliche marokkanische Festung, auch Kasbah genannt, uns den Atem raubte.
Wir schlugen unser Mittagslager mit Cola und Couscous unter einem Beduinenzelt am Fusse der Kasbah auf und besichtigten die verborgenen Kostbarkeiten die sich innerhalb der historischen Gemäuer von Teluat heute noch be!nden. Das heutige Etappenziel war Ouarzazate, eine Filmstadt südlich des Atlasgebirges, in der eine Vielzahl von Bestsellern gedreht wurden (Ben Hur, Cleopatra, Indiana Jones, Kingdom of Heaven, etc..)
7. Reisetag: Ouarzazate – Dadestal – Boumalne (ca. 150 km)
Die Südseite des Atlasgebirges entlang führte heute der Weg über schön zu fahrende schnelle Kurvenpassagen durch zahlreiche Palmenhaine, die sich wegen ihrer fruchtbaren und sehr grünen Vegetation deutlich von der sonst sehr trockenen Umwelt unterscheiden. Bald wurde uns klar dass wir dem Dades Fluss folgten und diesen „ussaufwärts fahrend, in immer engere Schluchten gelangten, die uns mit der Zeit vollkommen den Ausblick auf den Himmel verwehrten und in ihren imposanten Mauern Herberge für eine Vielzahl von Jagdvögel boten. Ein einmaliges Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Nachmittags erreichten wir unser Hotel, welches, einmalig gelegen, uns noch einmal einen prachtvollen Ausblick über die Dadesschlucht gewährte und uns bei entspannenden Massagen im Hamam mit der notwendigen Energie für die restlichen Tage versorgte.
8. Reisetag: Boumalne – Todraschlucht – Merzouga (350km)
[singlepic id=964 w=320 h=240 float=right]Ein unvergesslicher Tag, der an Abwechslung kaum noch zu überbieten ist. Frühmorgens brachen wir, die Hauptstrasse verlassend, durch die Schlucht der Todra in nördlicher Richtung zu versteckten Hochtälern im Atlasgebiet auf. Einsamkeit und unberührte Natur soweit das Auge reichte. Das Motorradfahrerherz schlug bei jeder neuen Wasserdurchfahrt schneller, denn wir kreuzten unzählige Bäche und Flüsse, die das Atlas Gebirge von Regen und Schneeschmelze entwässern. Schafhirten und Bauern hoben ihre Hand zum Gruss während wir langsam die Berge hinter uns liesen und sich im Süden im klarer die Sanddünen des Erg Chebis, der marokkanische Teil der Sahara, abzeichnete.
9. Reisetag: Merzouga
Endlich in der Wüste angekommen tauschten wir die GS-sen mit Kamelen und ritten unserem ersten Sonnenaufgang in den Sanddünen entgegen. Danach erkundeten wir die Umgebung, welche Jahrhunderte lang Ausgangspunkt der Karawanen nach Zentralafrika war und verbrachten die Nacht, wie es die Tradition verlangt in Beduinenzelten. Der sternenklare Himmel machte Lagerfeuer und Tuaregtrommeln
beinahe zur Nebensache und wir liesen es bei ein paar Gläsern Berberwhisky und ausgelassenen Gesprächen gerne spät werden.
10. Reisetag: Merzouga
Unser Hotel lag direkt vor der Wüste und so verbrachten wir diesen fahrfreien Tag damit die unendlichen Formen und Farben zu beobachten, unter Datelpalmen Bücher zu lesen, uns an Tajine und Couscous zu laben und am Pool zu relaxen.
11. Reisetag: Merzouga – Fes (450 km)
Der Süden blieb allmählich hinter uns, als wir heute am Horizont bereits wieder die ersten Berge erkennen konnten. Diesmal wartete der „Mittlere Atlas“ auf eine Überquerung. Traumhafte Landschaften zogen an uns vorbei, wie die Schlucht des Ziz und der Talgam Pass (1907 m). Nach der Mittagspause in Midelt führte uns der Weg über einige kleinere Pässe und durch sagenumwobene Zedernwälder bevor wir unser Nachtlager in Fes aufschlugen.
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12. Reisetag: Fes – Chefchauen (200km)
Am Vormittagen hatten wir etwas Zeit um gemeinsam die exotische Altstadt von Fes zu erforschen und lernten dabei die Bräuche des alten Keramik- und Gerbergewerbes kennen. Mit neuer Lederkleidung und einigen Teppichen im Begleitbus ging es danach auf die Landstrasse in Richtung Norden. Hier zeigte sich uns Marokko noch einmal von seiner schönsten Seite, bevor wir Chefchauen am Abend erreichten.
13. Reisetag: Chefchauen – La Herradura (400 km)
An unserem letzten Fahrtag ging es in flotter Fahrt vorbei an Tetouan und über die Grenze. Wir setzten nach Algeciras über und unsere Marokko-Abenteuer neigte sich endgültig dem Ende zu als wir die spanische Küste entlang wieder nach La Herradura zurückkehrten.
Video zum BMW F800GS Advendure in Marokko
Weitere Informationen zur Marokko Tour
Vielen Dank an Volker Scarpatetti von Hispania Tours für diesen tollen Tourenbericht !
Ein paar Bilder zur BMW F800GS Advendure Tour in Marokko
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Nice article. It seems to be a nice country :)
Very hot. But Marakech is beautiful, Never been there, but heard about it. :)