Mein sechstes BMW GS Treff Norwegen sollte mein erstes GS Meeting als Tourguide werden – konnte auch mal Zeit werden :-) Wie das Treffen war und was so abging fragt ihr? Hier der Bericht!

Größeres Tourangebot und mehr Action

Willkommen zum GS Meeting Norwegen

2013 sollte das BWW GS Treff Norwegen etwas anders arrangiert werden. Anstelle von (nur) einer großen Fahrergruppe am Freitag und Samstag, wurden diesmal mehrere kleinere Gruppenfahren angeboten.

Wir hielten uns bei den Fahrniveaus an die in Skandinavien bekannten Farbcodes. Das System hat jedoch so manche verwirrt. Vielleicht müssen wir auf Beginner, Intermediate und Expert zurück gehen. Hier die Tourentypen:

  • blau = 50% Straße und 50% feste Waldstraße, gemütliches Tempo
  • grün = feste Waldstraße und teilweise Schotter, moderates Tempo
  • rot = Waldwege und viel Schotter, dynamisches Tempo
  • schwarz = Offroad, Wasserdurchfahrten, Kleinstpfade, Extradynamisch

Karte zum Treffen

Von Oslo aus liegt das Bacecamp ca. 1,5 Stunden Fahrzeit entfernt.
BMW GS Treff Norwegen, direkt an der schwedischen Grenze.

Vorbereitungen zum BMW GS Treff Norwegen

GS only – ist das Motto

Unser Treff-Organisator Oscar hatte im Vorfeld alle Routen zusammengestellt und abgefahren. Jede Gruppe sollte sich auf dem Schwierigkeitslevel und in der Geschwindigkeit bewegen, die sich die Teilnehmer ausgesucht hatten (also am Besten zu Reifen, Können und Neigung passten).

Auf der Website (BMW GS Treff Norwegen: www.gsmeeting.com) und der GS Meeting Norwegen Facebookseite (fb.com/groups/gsmeetingnorway/) wurden die Einladung, das Detailprogramm, die Guidevorstellung und die Routenprofile ausgelegt. Organisatorisch war alles klar, jetzt mussten nur noch alle bekannten und neuen GS-Freunde aufschlagen.

Meine eigenen Vorbereitungen beliefen sich lediglich darauf, von der Straßenbereifung auf die Stollenbereifung zu wechseln. Das zweite Paar montierter Reifen stand in der Garage bereits parat und der Umbau dauerte nur wenige Minuten. Die Stollen waren von der Tour davor schon stark abgefahren, aber für die Schotter-Kurven sollte noch genügend Grip drin sein – hoffte ich.

Video Beitrag von Motorradreise.tv

Oscar im Interview zum BMW GS Treff Norwegen

Anreise und Tourguide Vorbereitung

Schotter in den verschiedensten Arten befaren wir

2013 sollte ich nicht nur einfach mitfahren, sonder diesmal auch als Tourguide tätig sein. Nach vielen Jahres des Co-Guidings war es auch an der Zeit ;-)

Ich hatte die rote Route mit schwarzen Elementen bekommen (was immer das heißen mag). Zwei Tage vor dem Treff wurde die GPS Routen an die Tourguides verteilt und ich lud alles auf mein Navigationsgerät.

Von Oslo aus reiste ich Nachmittag an, demontierte schnell die Koffer, baute das Zelt auf und machte mich auch schon auf zur «Proberunde». Alles dauerte viel Länger als geplant und es wurde dunkler und dunkler, bevor ich die Testtour nach 70% der Strecke abbrach und zurück in Basiscamp fuhr. Das sollte reichen, um «meiner Gruppe» am nächsten Tag eine dynamische und gut geführte Tour bieten zu können. Den Abend verbrachten wir vorm Lagerfeuer und grillten uns was leckeres dazu. Wie immer gab es viel zu erzählen :)

Rote Tour am Freitag

Die Pausen werden mehr zum sozialen Gespräch als zum Durchschnaufen genutzt

Freitag ging es nach dem Frühstück los. Jeder machte sich und sein Motorrad fertig zur langen Tagestour. Nach der General-Einweisung durch Oscar fuhren die Gruppen auch bald schon ab. Hinter mir reihten sich ca. 20 BMW GS ein und schon ballerten wir los auf die rote Runde!

Dank des rotierenden Systems waren wir schnell unterwegs. Ich positionierte den jeweils nächsten Fahrer hinter mir an den Stellen, wo die anderen folgen sollten. Der Sweeper sammelte dann alle wieder ein. So konnten wir ein gutes Tempo halten und jeder bekam den Fahrspaß und die Sicherheit, den er haben wollte.

Nach der Mittagspause in Schweden kamen dann ein paar «schwarze» Elemente mit in die rote Tour hinein. Wir wühlten uns ein wenig durch den Wald und mussten die 250kg schweren Kiste durch einige Sumpflöcher und Wasserdurchfahrten prügeln. Alles ging gut und wir kamen glücklich, geschafft und zufrieden nach fast 200km wieder am Camp an.

Night Ride und BLACK TOUR

Ach … die Abende … mit den Feuern … herrlich

Freitag Abend gab es neben Biergesprächen am Lagerfeuern und Grill dann auch noch die berühmte Nachtfahrt (kein BMW GS Treff Norwegen ohne). Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir das immer wieder aufs Neue antue. Neben schweißtreibenden Waldpartien im Unterholz geht es regelmäßig glitschige Hänge hoch und und über schmalste Pfade wieder hinab. Aber die Erlebnisse bleiben noch lange im Gedächtnis sitzen und die gegenseitige Hilfe in den schwierigen Passagen gibt ein gutes Teamgefühl und erhöht die persönliche Fahrerfahrung :-D

Samstag war ich dann als Co-Guide mit auf der BLACK TOUR unterwegs. Diejenigen, die ihr BMW-Dickschiff-GS mal dort bewegen wollen, wo sich normalerweise nur Leicht–250er ihren Weg bahnen können, kamen auf ihren Spaß. Auf Stollenreifen machten wir mal wieder Bekanntschaft mit dem, was unser Tourguide als «reguläre Waldwege» bezeichnet. An einigen Stellen, an denen wir unterwegs waren, fuhr vor 100 Jahren höchstens mal ein Waldtraktor auf Kettenrädern hindurch. Schweiß und gegenseitige Hilfe waren unser ständiger Begleiter :-)

Fazit

Expert ? Ja !!

Viele tolle Gespräche, Touren, Lagerfeuer, Nächte, Kilometer, Erlebnisse, Bekanntschaften und Freundschaften später war das BMW GS Treff Norwegen 2013 dann leider wieder vorbei. Am Sonntag brachen wir alle unsere Zelte ab und machten uns auf den Heimweg.

Bei mir ging mal wieder ein Scheinwerfer kaputt. Die Steine des Vordermannes sind einfach stärker als das Glass der Strahler. Zeit, den original BMW Scheinwerfer mal auf einen Nachbau umzurüsten und ein Gitter davor zu montieren. Nächstes Jahr geht es weiter in den Wäldern von Finnskogen, und ich bin wieder mit dabei – versprochen! (Hier der Link zum BMW GS Treff Norwegen 2012)

Wie war es für EUCH?

Wart ihr beim BMW GS Treff Norwegen 2013 mit dabei? Plant ihr mal auf Besuch zu kommen mit eurer GS?