Norwegen ist ein Reiseland für Abenteurer und Naturliebhaber. Einige europäisch beheimatete Tierarten sind nur hier in Skandinavien zu beobachten. Neben den Elchen und Rentieren – als wohl bekannteste Tiere der skandinavischen Halbinsel – leben in den dichten Wäldern Norwegens auch Wölfe.

Wölfe auf einer Tour durch Norwegen entdecken

[singlepic id=4191 w=250 h=250 float=right]Die unberührten Naturlandschaften fernab der besiedelten Gebiete bieten den Wölfen ausreichend Nahrung und Schutz. Beobachten lassen sich die scheuen Raubtiere daher nur vereinzelt, da sie im Dickicht stets auf der Hut sind. Mit etwas Glück lässt sich die geschützte Tierart bei einem Ausflug in die beeindruckende Wildnis erspähen.

Auch wenn der Wolf ein Jäger ist, der sich für das Erlegen von Schafen nicht immer Freunde macht, geht von ihm keine direkte Gefahr aus. Menschen gehören nicht zur Beute von Wölfen und veranlassen die zurückhaltenden Tiere vielmehr zur Flucht. Wölfe greifen den Menschen weder vorsätzlich an noch zeigen sie sich auffallend aggressiv.

[singlepic id=4199 w=250 h=250 float=right]Trotzdem ist es bei einer Begegnung mit einem Wolfsrudel wichtig, einen respektvollen Abstand zu halten und nicht in die Natur eingreifen zu wollen. Wölfe lassen sich optimal aus der Entfernung mit einem Fernglas beobachten, wenn sie sich ungestört fühlen und keine Gefahr durch Feinde wittern.

Der Wolf ist in Europa nahezu ausgestorben und darf daher nicht gejagt werden. Für seinen Artenschutz setzen sich einige Projekte ein. Im Naturpark Langedrag werden Wölfe in einem tiergerechten Gehege aufgezogen und lassen sich hinter sicherem Zaun beobachten. Der Park als Ausflugstipp empfiehlt sich für die Outdoor-Begeisterten unter uns, die mehr über die Lebensweise der Rudeltiere erfahren wollen.

Der Wolf – Mythos in vielen Kulturen und doch nur ein scheues Raubtier

[singlepic id=4201 w=250 h=250 float=right]Als direkte Vorfahren unseres domestizierten Haustieres sind Wölfe dem Hund doch recht ähnlich. In der Natur schließen sie sich meist zu Rudeln zusammen, die sich aus den Eltern mit ihrem Nachwuchs zusammensetzen. Es ist jedoch auch möglich, in den Wäldern allein jagenden Wölfen zu begegnen. Wenn die Wölfe mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif werden, gehen sie ihrer eigenen Wege und gründen mit anderen jungen Wölfen ein neues Rudel. An der Spitze des Rudels stehen unbestritten die Elterntiere. Zu Kämpfen um die Rangordnung mit dem Nachwuchs kommt es daher bei frei lebenden Wölfen in der Regel nicht.

Beheimatet ist der Wolf meist in seinem festgelegten Territorium, das mehrere Hundert Quadratkilometer groß ist. Aufgrund der immensen Größe der Reviere und der geringen Anzahl an wilden Wölfen in Freiheit sehen wir den Jäger in Norwegen nur selten. Der Wolf ernährt sich nicht nur von kleinen Säugetieren, wie Hasen, Wühlmäusen und Lemmingen. In Norwegen wagt er sich außerdem an Elche, Hirsche und Rentiere als Beute.

Norwegen ist eines der letzten Heimatgebiete des Wolfes in Europa

[singlepic id=4198 w=250 h=250 float=right]Die europäischen Wölfe sind aufgrund des immer knapper werdenden Lebensraumes und der gezielten Jagd vom Aussterben bedroht. Die Population in Skandinavien besteht nur aus wenigen Rudeln, weshalb ihr Fortbestand besonders gefährdet ist. Wölfe paaren sich nicht unter ihren Verwandten, sondern nur mit Tieren aus anderen Rudeln. Daher werden kaum ausreichend neue Welpen in Norwegen geboren, um ihre Population weiterhin zu sichern.

Der Wolf wurde lange Zeit verfolgt und wird auch heute noch ohne Erlaubnis geschossen. Der Rückgang ihrer Art in Europa hat den Menschen allerdings mehr ins Bewusstsein zurückgerufen, dass die Wölfe keine wesentliche Gefahr für Schafsherden und die Landwirtschaft darstellen.

Wenn wir einen Wolf in Norwegen zu Gesicht bekommen, ist dies ein besonderes und seltenes Erlebnis. Für die Beobachtung der Tiere empfiehlt sich eine Tour zur Region Osterdalen an der Grenze zum Nachbarland Schweden. In dem landschaftlich reizvollen Tal mit seinen Nebentälern und dem Fluss Glomma sind neben den Wolfsrudeln weitere skandinavische Tierarten beheimatet. In ihrer natürlichen Umgebung leben dort auch der Vielfraß, Luchse und Bären.

Hinweis für Hundebesitzer

[singlepic id=4194 w=250 h=250 float=right]Mitunter wird angeraten, Hunde bei einer Tour in die Wälder besser in der Unterkunft zu lassen. Es kommt jedoch ganz auf Rasse und Erziehung an. Andererseits kann ein Hund einen vor sich nähernden Tieren und Menschen warnen.

Vereinzelt wurden sogar „Waldwanderer“ gesichtet, die ihren Hunden ein Glöckchen um den Hals gebunden hatten. Das soll dann die Wölfe und Bären vertreiben. Lärm schreckt die Waldtiere grundsätzlich ab und beugt einem „überraschtem“ Zusammentreffen vor.

Fazit

[singlepic id=4200 w=250 h=250 float=right]Wer das Jedermannsrecht in Anspruch nimmt und wild zelten geht, muss sich nicht vor dem Wolf fürchten. Man muss schon extrem leise und behutsam unterwegs sein, um so einen Kammeraden auf freier Wildbahn anzutreffen (31 Wölfe wurden 2013 via DNA auf norwegischer Seite gezählt, insgesamt 52 wurden vermutet).

Uns ist des Nachts mal ein Fuchs um das Zelt geschlichen. Erst rief er von weit entfernt, dann hat ihn wohl der Fleischgeruch unseres Grillgutes ans Zelt angelockt. Also die frische Nahrung in eine Tüte stecken und ab damit in die Packtasche. Am Baum hochziehen muss man das Essen dann doch nicht. Das wäre die „Anti-Bären-Versicherung“, angewendet in den Kanadischen Wäldern. Bären gibt es zwar auch in Norwegen, dazu aber mehr in einem anderen Beitrag.

Photos zu Wölfen

Und hier wie gewohnt ein paar Eindrücke und Aufnahmen zum Thema: Wölfe, Norwegens scheue Jäger.
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