Der R-Wert beschreibt den Wärmedurchlasswiderstand des Materials einer Isomatte. Ein hoher Wert gibt hervorragende Isolationseigenschaften der Matte an, während ein niedriger Wert eine schlechtere Wärmeleistung des Mattenstoffes bescheinigt. Zwei übereinander liegende Isoliermatten addieren ihre R-Werte. Sie bieten dem Outdoorer optimalen Schutz vor Kälte von unten.
Wärmedurchlasswiderstand für Isomatten
Isoliermatten dienen als Schlafunterlage beim leben im Freien. Sie schützen den Körper mit ihrer Dämmwirkung vor Unterkühlung. Dabei ist die Höhe des Wärmedurchlasswiderstandes „R“ von großer Bedeutung. Sie steht für die Dämmeigenschaft des Materials, den Wärmedurchlasswiderstand.
Je höher der R-Wert einer Isomatte, desto besser sind ihre Wärmedämmeigenschaften sowie die Würmespeicherfähigkeit der Materialien, aus denen sie besteht. Hochwertige Isomatten zeichnen sich z.B. durch eine perfekte Klebetechnik zwischen Mattenaußenhülle und Schaumstoff aus.
Übernächtigen im Outdoor bei niedrigen Temperaturen stellt hohe Anforderungen an Mensch und Ausrüstung. Wer im Winter draußen übernachtet, der sollte unbedingt auf den passenden Kälteschutz achten. Eine Isoliermatte mit hoher Dämmwirkung hält den Körper trotz Bodennähe warm. Gleichzeitig isoliert sie ihn vor Kälte und Nässe. Ein warmer Schlafsack kann keine schlechte Isomatte ausgleichen !!!
Struktur und Material des Schaumstoffs von Isoliermatten beeinflussen deren R-Werte. Für die warme Jahreszeit genügt ein Wärmedurchlasswiderstand von 1 bis 3. Beim Einsatz der Matte in allen vier Jahreszeiten ist ein R-Wert von 4 bis 5 besser geeignet. Hochalpine Touren erfordern für den Wärmedurchlasswiderstand mindestens einen Wert von 6. Auf längeren Strecken sollte das Gewicht der Isomatte unter einem Kilogramm liegen.
Übersicht und R-Wert-Tabelle
Nicht alle Herstelle geben den R-Wert an, aber zumindest manche. Wer sich dann die richtige Matte für den richtigen Einsatzzweck aussuchen will, der findet hier die benötigten Angaben.
- R = 1: bis +7 Grad, für 3 Jahreszeiten, warme Nächte
- R = 2: bis +2 Grad, für 3 Jahreszeiten, gemäßigte Nächte
- R = 3: bis -5 Grand, 3-4 Jahreszeiten, kühlere Nächte
- R = 4: bis -11 Grad, 4 Jahreszeiten, wintertauglich
- R = 5: bis -17 Grad, hochalpine Winterbiwaks
- R = 6: bis -24 Grad, ausgedehnte Wintertouren
Oberflächenstruktur und Materialien
Schaumstoffmatten bestehen aus Polyethylen-Schaumstoff, sind wenig druckbeständig und können deshalb ihre Wärmeisolation schnell verlieren. Mit einer Waffel- oder Noppenstruktur an der Oberseite entstehen jedoch luftgefüllte Hohlräume zwischen Isomatte und Schlafsack. Dies erhöht den Wärmeeinschluss. Die neuen Luftmatratzen verfügen über eine Daunen- oder Kunststofffüllung und die Oberfläche ist aufgrund der Luftkammern geriffelt. Ein sehr guter Wärmeaustausch ist somit garantiert. Die Kombination aus Luftpolsterung und Füllung sowie die rutschfeste Matratzenoberfläche verleihen dem Camper ungestörten, komfortablen Schlaf.
Isomatten mit hohen R-Werten zeichnen sich durch hohe Isolationswerte und bessere Wärmeleitfähigkeit der Materialien aus. Dünne Luftschichten zwischen den einzelnen Materialschichten bewirken ausgezeichneten Wärmeschutz. Der Wärmedurchlasswiderstand R berechnet sich aus dem Quotienten der Dicke und der Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Materials.
Besondere Anforderungen an Schlafmatten
Wir wissen jetzt, dass sowohl Schaumstoffmatten als auch moderne Leichtluftmatratzen als Schlafmatten für den Outdoorbereich dienen. Sie finden beim Campen und Trekking Verwendung und sind durch differenzierte Wärmedurchlasswiderstände gekennzeichnet (Das klingt doch nach Wissenschaft pur, oder?).
Selbstaufblasende Isoliermatten (50% selbstfüllend) sind das Nonplusultra auf Schnee oder im Minustemperaturbereich (bei kurzen bis mittel langen Touren). Ein Wärmedurchlasswiderstand der Schlafmatte von 4 bis 5 ist dann die richtige Wahl. Im Zelt und auf „sicherem“ Untergrund kann auch nicht viel schief gehen (bedenke Löcher & Co).
Dank einer Isomotte ist der Schlafsack zwar vor spitzen Ästen und Steinen auf dem Boden geschützt, aber da taucht auch schon das Problem auf. Eine Luft-Isomatte (Therm-a-Rest z.B.) kann schnell ein Loch bekommen und dann kann die Nacht schon zum Problem werden.
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Fazit
Die Anforderungen an seine Isomatte sollte jeder Outdoorfreund selbst bestimmen. Wer beim Campen oder auf einer Bikertour im Freien übernachtet, ist hier und da zu Kompromissen gezwungen. Gemäß ihrem Einsatz sollten Isomatten guten Liegekomfort und Kälteschutz sowie geringes Gewicht und Packmaß aufweisen, aber auch schnell verpackbar sein.
Je höher der R-Wert von Isoliermatten, desto besser schützen sie den Körper gegen Kälte vom Boden sowie vor Wärmeverlust im Schlafsack. Flickzeug für seine Luftmatte sollte jeder Camper im Outdoorgepäck dabei haben (Panzertape klebt nicht bei Minusgraden!). Wie immer hat auch der Geldbeutel etwas zur Anschaffung zu sagen.
Wie schaut es bei euch aus? Spielt der R-Wert eine Rolle? Erfahrungen? Danke fürs Feedback :-)
Hallo Sascha,
ich setze hier auf eine Exped SIM Lite 3.8 LW.
http://www.exped.com/germany/de/product-category/schlafmatten/sim-lite-38-lw
Was mich bei Exped begeistert ist zum einen die Ventiltechnik und zum anderen die verschiedenen Größen in denen es die Matten gibt.
Mit einem R-Wert von 3,2 habe ich mit dieser Matte auch schon Nächte in zweistelligen Minusgraden überstanden. Als geniales Zubehör habe ich mir noch die Pillow Pump gegönnt. Perfekt um Kondenswasser vom nachpusten zu vermeiden und damit die Verklebung nachhaltig zu schonen und gleichzeitig ein perfektes Kopfkissen.
http://www.exped.com/germany/de/product-category/schlafmatten/pillow-pump-0
Ein absoluter Wunschtraum wäre eine Downmat. Aber da ich den extrem Bereich leider viel zu selten brauche siegt immer wieder der Geiz.
Danke für den informativen Beitrag!
Gruß Tobi
Moin Tobi und Danke fürs Feedback :-)
Eine Downmat hat auch vor kurzem den Weg in meinen Bestand gefunden. Beim Winterzelten geht es zwar ohne, aber ich wollte einfach mehr Komfort haben.
Therm-a-rest und Exped scheinen wirklich die beiden großen Marken zu sein, oder? Von beiden hört man viel gutes und manchmal auch enttäuschende Stories.
Testberichte zu meinen Matten muss ich bald mal online stellen.
Sowas schreibt sich aber nicht von allein, wie du ja weißt.
Gruß
Sascha
Jaja nen kleinen Beitrag zur Basis Campingausrüstung hab ich auch noch auf meiner todo Liste.
Derweil hier mal noch ein Beitrag zur Downmat von Martin Leonhardt:
http://freiheitenwelt.de/exped-downmat-im-test/
Greetz Tobi
Wenn’s mit dem an sich nicht leichten Motorrad auf langer Tour auch mal zünftig ins Gemüse geht, dann legt man auch mal blank sobald Kollegin Trägheit kräftig kontra gibt. Dem habe ich im Laufe der Jahre durch Abrüstung beim mitgenommenen Material entgegengewirkt. Mittlerweile bringt meine komplette Übernachtungsmaterie für die gemäßigtere Jahreszeit bestehend aus Zelt, LuMa, Schlafsack + Seideninlet nicht mehr als 2kg auf Tableau.
Meine Empfehlung bzgl. leichter Isomatte mit kleinem Packmaß: Thermarest NeoAir Xlite – und zwar die kleinste Variante. Wiegt gerade mal 200+g. Paßt zur Hälfte in meine große Tasse. Reicht bei meinen 1,90 von Kopf bis Oberschenkel – unten kommt einfach die Motorradjacke drunter. Im Netz teils ab 80 EUR zu finden.
Knistert a weng. Ist nicht eben billig. Aber mit 6cm Dicke sehr bequem.
Kurz: Klein, leicht, gemütlich.